Was bestimmt die Entstehung von Krebs?

Was bestimmt die Entstehung von Krebs?

Ein Bericht der Weltgesundheitsorganisation zeigt, dass in der Öffentlichkeit, bei Patienten und bei Teilen des medizinischen Personals viele Missverständnisse über Krebs bestehen. Das Popular Health Network hat kürzlich eine Umfrage durchgeführt und die zehn häufigsten Missverständnisse zum Thema Krebs zusammengefasst.

Mythos 1: Krebs wird hauptsächlich durch Gene bestimmt

Eine von einer taiwanesischen Website durchgeführte Umfrage ergab, dass ein Fünftel der Befragten glaubt, dass Krebs hauptsächlich durch genetische Gene verursacht wird.

Expertenmeinung: Tatsächlich ist die Vererbung nur einer der Faktoren, die Krebs verursachen. Umweltverschmutzung, ungesunde Lebens- und Essgewohnheiten, übermäßiger Stress usw. stehen alle in engem Zusammenhang mit der Entstehung von Krebs. Bei manchen Krebsarten besteht ein höheres genetisches Risiko und es ist eine Vorsorgeuntersuchung erforderlich. Wenn beispielsweise die Mutter Brustkrebs hat, ist das Risiko der Tochter, ebenfalls an Brustkrebs zu erkranken, zwei- bis dreimal so hoch wie bei der Allgemeinbevölkerung. Allerdings ist das genetische Risiko einiger Krebsarten sehr gering. Bei Patienten mit Dickdarmkrebs ist die Erkrankung beispielsweise nur bei etwa 5 % genetisch bedingt. Studien haben bestätigt, dass schlechte Angewohnheiten wie Rauchen, Alkoholismus, langes Aufbleiben sowie Umweltbelastungen wie Luftverschmutzung, Chemikalien- und Pestizidrückstände schädlicher für den Körper sind als die Gene.

Mythos 2: Krebs ist nicht vermeidbar

Viele Menschen glauben, dass man einer Krebserkrankung nur schwer vorbeugen kann und wissen nicht, auf welche Aspekte des Lebens sie achten sollten.

Expertenmeinung: Die Weltgesundheitsorganisation geht davon aus, dass ein Drittel der bösartigen Tumore vermeidbar, ein Drittel behandelbar und ein Drittel heilbar sind. Die Initiative zur Krebsprävention liegt in jedermanns eigener Hand. Die American Cancer Research Association weist darauf hin, dass der einfachste Weg, Krebs vorzubeugen, darin besteht, mehr Obst und Gemüse zu essen, was das Krebsrisiko um 20 % senken kann. Sie empfiehlt außerdem, mindestens 5 Portionen Obst und Gemüse pro Tag zu essen (1 Portion entspricht etwa 85 Gramm), den Verzehr tierischer Fette zu reduzieren, ein normales Gewicht zu halten, mindestens 30 Minuten am Tag Sport zu treiben und mit dem Rauchen aufzuhören und den Alkoholkonsum einzuschränken. Solange Sie sich an die erste Verteidigungslinie halten, nämlich „Vorbeugen ist besser als Heilen“, einen gesunden Lebensstil pflegen, bekannte Krebsrisikofaktoren vermeiden und die zweite Verteidigungslinie regelmäßiger Vorsorgeuntersuchungen hinzufügen, ist es nicht schwierig, dem Krebs vorzubeugen.

Mythos 3: Vegetarier erkranken seltener an Krebs

Aus der Umfrage geht hervor, dass 24 % der Befragten der festen Überzeugung sind, dass Vegetarier ein geringeres Krebsrisiko haben.

Expertenmeinung: Studien haben gezeigt, dass Menschen, die häufig viel Fleisch und Fisch essen, tatsächlich ein höheres Krebsrisiko haben, während Vegetarier täglich Obst und Gemüse essen und ausreichend Ballaststoffe zu sich nehmen, sodass ihr Risiko für Dickdarmkrebs geringer ist als bei normalen Menschen. Eine vegetarische Ernährung über einen längeren Zeitraum kann allerdings zu einem Nährstoffungleichgewicht führen. Eine österreichische Studie ergab, dass Vegetarier aufgrund ihrer geringen Aufnahme tierischer Fette ein zwei- bis 2,5-mal höheres Krebsrisiko als Fleischesser haben. Wenn Sie Krebs vorbeugen möchten, ist eine ausgewogene Ernährung besonders wichtig. Sie dürfen beim Essen nicht voreingenommen oder wählerisch sein. Versuchen Sie, hauptsächlich natürliche Zutaten zu essen. Verarbeitete Lebensmittel sollten auf 1 bis 2 Mal pro Woche beschränkt werden und Sie sollten täglich 5 Portionen Obst und Gemüse verschiedener Farben essen.

Mythos 4: Viele Muttermale können zu Hautkrebs führen

„Menschen mit vielen Muttermalen haben ein höheres Krebsrisiko.“ Die Umfrage zeigt, dass 61 % der Menschen mittleren und höheren Alters diese Ansicht vertreten.

Expertenmeinung: Muttermale können in angeborene Muttermale und Muttermale, die sich später im Leben aufgrund von Umwelt- und physikalischen Faktoren bilden, unterteilt werden. Während der Pubertät und einer Schwangerschaft kann die Zahl der Muttermale zunehmen und im mittleren Alter ihren Höhepunkt erreichen. Bei den meisten Muttermalen am menschlichen Körper handelt es sich um gutartige melanozytäre Muttermale, die keinen Grund zur Sorge darstellen. Wenn ein Muttermal ungewöhnliche Veränderungen in Farbe, Größe, Form usw. aufweist, sollten Sie ihm besondere Aufmerksamkeit schenken. Es kann sich in folgenden Merkmalen äußern: allmähliche Ausbreitung nach außen, mit einem Durchmesser von mehr als 0,6 cm; Schälen, Bluten, Absonderungen usw.; asymmetrische Form, unregelmäßige und verschwommene Ränder; Farbveränderungen von Braun zu Schwarz oder Dunkelblau; viele kleine Muttermale wachsen neben einem großen Muttermal.

Mythos 5: Große Brüste führen häufiger zu Brustkrebs

Auch die Behauptung, dass große Brüste häufiger Brustkrebs verursachen, ist von vielen falsch, aber wissenschaftlich belegt.

Expertenmeinung: Große Brüste sind kein Risikofaktor für Brustkrebs, die familiäre Vorbelastung jedoch schon. Weitere Risikofaktoren sind: frühe Menarche, späte Menopause, unverheiratet, kinderlos, späte Geburt und kein Stillen. In der Ambulanz stellt man häufig fest, dass die meisten Brustkrebspatientinnen nur deshalb in die Klinik kommen, weil sie einen Knoten ertasten oder beim Anziehen der Unterwäsche Schmerzen verspüren. Zu diesem Zeitpunkt ist der Krebs meist im Stadium 2 oder höher und kann eine Brustentfernung erforderlich machen. Bei frühzeitiger Erkennung und Behandlung von Brustkrebs ist die Heilungsrate sehr hoch und die 5-Jahres-Überlebensrate bei Fällen im Stadium 0 bis 1 beträgt bis zu 95 %. Frauen über 45 Jahren wird empfohlen, ihre Brüste jeden Monat selbst zu untersuchen und sich jedes Jahr regelmäßig einer körperlichen Untersuchung zu unterziehen. Wenn eine entsprechende Familienanamnese vorliegt, sollte das Screeningalter auf 40 Jahre vorverlegt werden.

Mythos 6: Der Verzehr von Bio-Lebensmitteln kann Krebs vorbeugen

Der Kauf von Bio-Lebensmitteln ist ein neuer Gesundheitstrend der letzten Jahre. Laut der Umfrage glauben 39 Prozent der 50- bis 59-Jährigen, dass der Verzehr von Bio-Lebensmitteln Krebs vorbeugen kann. Bei den 13- bis 19-Jährigen liegt dieser Anteil sogar bei 53 Prozent.

Expertenmeinung: Bei Bio-Lebensmitteln werden beim Anbau oder der Kultivierung keine chemischen Pestizide, Kunstdünger, Herbizide oder andere unnatürliche Medikamente verwendet, daher sind die Lebensmittelzutaten sicherer. Heutzutage bestehen die meisten Bio-Lebensmittel aus Gemüse und Obst. Eine neunjährige Studie der britischen Universität Oxford zeigte, dass Frauen, die über einen langen Zeitraum Bio-Lebensmittel zu sich nehmen, kein anderes Krebsrisiko haben als Frauen, die nie Bio-Lebensmittel essen. Um sich gesund zu ernähren, müssen Sie Ihren Speiseplan abwechslungsreicher gestalten, mehr regionale und saisonale Lebensmittel zu sich nehmen und täglich ein paar Nüsse essen.

Mythos 7: Ein übersäuerter Körper ist anfällig für Krebs

„Der menschliche Körper ist nur dann gesund, wenn er schwach basisch ist“, „Menschen mit einer zu Säure neigenden Konstitution sind besonders anfällig für Krebs“ … In den letzten Jahren haben Aussagen über eine „saure und basische Konstitution“ weite Verbreitung gefunden und sind zu einem beliebten Konzept in der Werbung für einige Gesundheitsprodukte und in Gesundheitssendungen im Fernsehen geworden.

Expertenmeinung: Einen sauren oder basischen Zustand gibt es in der Wissenschaft nicht, das ist purer Unsinn. Zunächst einmal gibt es im menschlichen Körper viele Arten von Flüssigkeiten, darunter intrazelluläre Flüssigkeit, extrazelluläre Flüssigkeit (Gewebsflüssigkeit, Blut und Lymphe), verschiedene Verdauungsflüssigkeiten, die vom Verdauungssystem abgesondert werden, sowie Schweiß, Urin usw. Diese Flüssigkeiten haben ihren eigenen Säure- und Alkaligehalt, und die sogenannte „Körperflüssigkeit“ ist sehr vage.

Mythos 8: Es gibt keine Heilung für fortgeschrittenen Krebs

Die meisten Krebspatienten haben große Angst davor, zu hören, dass sie sich im fortgeschrittenen Stadium befinden und die Krebszellen vom Primärherd in Leber, Lunge, Knochen und andere Körperteile metastasiert sind. Die Umfrage ergab, dass 46 % der Befragten im Alter zwischen 50 und 59 Jahren glaubten, dass es für fortgeschrittenen Krebs keine Heilung gebe.

Expertenmeinung: Auch wenn eine Krebserkrankung Metastasen bildet, ist der Schweregrad unterschiedlich und lässt sich nicht verallgemeinern. Dank des medizinischen Fortschritts können manche Krebsarten auch dann noch geheilt werden, wenn sie erst im fortgeschrittenen Stadium entdeckt werden. So sind beispielsweise die Behandlungsergebnisse bei Lymphomen und Hodenkrebs recht gut. Dank der kontinuierlichen Durchbrüche bei zielgerichteten Therapiemedikamenten können selbst fortgeschrittener Lungenkrebs, Brustkrebs usw. besser kontrolliert und die Überlebensdauer um mehrere Monate oder sogar Jahre verlängert werden. Solange Sie den Rat des Arztes befolgen und sich behandeln lassen, besteht die Hoffnung, dass Sie lange Zeit „mit dem Tumor leben“ können.

Mythos 9: Fasten kann Krebszellen töten

Viele Krebspatienten glauben, dass sie „verhungern“ könnten, wenn sie den Krebszellen nicht erlauben, Nährstoffe aufzunehmen, und greifen deshalb auf eine „Fastentherapie“ zurück, um den Krebs unter Kontrolle zu bringen. Aus der Umfrage geht hervor, dass 14 Prozent der Befragten mittleren Alters dieser Ansicht zustimmen, während der Anteil der über 60-Jährigen 22 Prozent erreicht.

Expertenmeinung: In der Klinik gab es Patienten mit Leberkrebs, die nur Wasser tranken und kleine Mengen Obst und Gemüse aßen, um die Krebszellen „auszuhungern“, aber letztendlich verhungerten. Im Allgemeinen können Krebspatienten durch Fasten 10 Kilogramm pro Woche abnehmen, was ihre Immunität schwächt und das Überleben der Krebszellen erleichtert. Studien haben ergeben, dass Zucker die Lieblingsspeise von Krebszellen ist. Das Auftreten von Dickdarmkrebs, Brustkrebs, Gebärmutterkrebs und anderen Krebsarten hängt allesamt mit der Vorliebe für Zucker zusammen. Eine Studie der Harvard Medical School in den USA ergab, dass Frauen, die gerne Lebensmittel mit einem hohen glykämischen Index essen, ein dreimal höheres Risiko für Dickdarmkrebs haben als normale Menschen. Zu dieser Nahrungsmittelkategorie gehören raffinierter Zucker und verarbeitete Lebensmittel wie süße Getränke, Bonbons, Kuchen und andere Snacks. Davon sollte man am besten weniger essen.

Mythos 10: Chemotherapie und Strahlentherapie führen zwangsläufig zu Haarausfall

Aus der Umfrage geht hervor, dass 76 % der Befragten im Alter zwischen 50 und 59 Jahren glauben, dass „Haarausfall nach einer Strahlen- und Chemotherapie unvermeidlich ist“.

Expertenmeinung: Chemotherapeutika wirken hauptsächlich, indem sie das Wachstum von Krebszellen hemmen, sie können aber auch „Gutes und Böses töten“ und normale Zellen schädigen, insbesondere Haarfollikelzellen und Keimzellen. Chemotherapeutika gegen Brustkrebs können beispielsweise leicht Haarausfall verursachen. Allerdings wirken einige Chemotherapeutika gegen Magen-Darm-Tumoren nur auf die Zellen der Magen-Darm-Schleimhaut, und es kommt bei den Patienten nicht zu Haarausfall. Um Krebspatienten die psychische Akzeptanz der Realität des Haarausfalls zu erleichtern, wird empfohlen, vor der Chemotherapie die langen Haare in kurze oder glatte Haare zu schneiden.

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